August Wilhelm Julius Ritscher wurde geboren in Sagan, Niederschlesien (jetzt Polen). Er lebte von 1823 bis 1913. Julius war ein gelernter Stadtmusikant und wurde nachher Kunstmaler in Dresden. Er hatte eine Lizenz, Gemälde der Gemäldegalerie Dresden zu kopieren und zu verkaufen. Die Maße der Kopien mußten übrigens abweichen vom Original, um deutlich zu machen, dass es sich nicht um das Original handelte. Bis zu seinem Lebensende in hohem Alter hat er gemalt.
Für eine sehr ausführliche weitere Beschreibung von Julius' Leben, siehe die Erinnerungen von Hugo Ritscher !
Julius war verheiratet zu Agnes Sickert und bekam mit ihr u.a. Sohn Paul Alfred Ritscher. Nach ihrem Tode heiratete Julius mit eine zweite Frau, Elisabeth Wolf, und bekam Tochter Elisabeth Ritscher (oder 'Lieschen'). Auch Elisabeth Ritscher lebte als Kunstmalerin zur Teil davon, berühmte Bilder in der Galerie Dresden zu kopieren und zu verkaufen. Dabei hat Johannes Menke senior sie unterstützt, indem er Kopien bei sich im Hause ausstellte und über einen Klever Kunsthändler namens Herr Derieth an Interessenten vermittelte. Herr Derieth hatte gegenüber der Stechbahn in der Hagsche Strasse in Kleve ein Kunstgeschäft.
Julius war ein sehr guter Schwimmer und hat sich einmal auf die Brücke über die Elbe aufs Geländer gesetzt, ist runtergesprungen und hat dann die Leute beeindruckt indem er behauptete: "Fisch gefangen!"
Erzählt von J.M., Kleve, November 2006, aufgeschrieben von Machiel Boneschanscher, korrigiert von HSBM.
HSBM erzählte die folgende Fassung:
Als kleiner Junge mußte er eines Tages für seine Mutter einen Fisch kaufen. Auf dem Rückweg kletterte er auf das Geländer einer Brücke über die Elbe, lief balancierend einige Meter darauf, während ein Menschenauflauf entstand, und ließ sich dann ins Wasser fallen und blieb unter Wasser. Das verursachte natürlich große Aufregung bis er nach einiger Zeit an einer anderen Stelle wieder auftauchte, den vom Verpackungspapier befreiten Fisch hin und her schwang und rief: "Fisch gefangen, Fisch gefangen!"